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Chirurgische Leistungen im IGV-Vertrag

 

 

 

 

Appendektomie

Synonyme: Blinddarmoperation / Entfernung des Wurmfortsatzes

Grundlagen

Hinter dem Fachausdruck Appendektomie verbirgt sich die Entfernung des Wurmfortsatzes, der am unteren Teil des Blinddarmes lokalisiert ist. Notwendig wird diese Operation bei einer Appendizitis (im Volksmund "Blinddarmentzündung"). Diese bakterielle Entzündung wird durch Verlegung bzw. durch einen Verschluss des Wurmfortsatzes durch Abknickung, Kotsteine oder Vernarbungen hervorgerufen. Seltener können Fremdkörper oder Infektionskrankheiten (Wurmbefall, bakterielle Entzündungen des Bauchraums) die Ursache für eine Blinddarmentzündung sein. Der Wurmfortsatz kann auch in Folge einer anderen Erkrankung (Colitis ulcerosa, M. Crohn, verschiedene Tumore) befallen sein.

Indikationen

Der Verdacht einer Appendizitis rechtfertigt bereits die operative Entfernung des Wurmfortsatzes. Bei einer akuten Appendizitis ist eine Operation indiziert, da nur ein frühzeitiger Eingriff schwere Komplikationen verhindern kann. Bleibt diese Erkrankung unbehandelt, so kann ein Durchbruch des Darmes oder eine Entzündung des Bauchfells zum Tode des Patienten führen. Die klassischen Krankheitserscheinungen finden sich nur in weniger als der Hälfte der Fälle. Hierzu zählt ein plötzlicher Schmerz im Oberbauch oder Nabelbereich, dem sich eine kurz andauernde Übelkeit und Erbrechen anschließen. Später verlagern sich die Schmerzen in den rechten Unterbauch. Bei Kindern, älteren Personen oder Schwangeren gestaltet sich die Diagnose schwieriger, da sich häufiger atypische Krankheitsverläufe finden. Letztendlich bestimmt die "Klinik", d. h. die Ausprägung der Symptome, und die Ergebnisse der Diagnostik, ob ein Patient operiert wird oder nicht.

Vorbereitung

Im Falle einer Operation muss eine Aufklärung über Diagnose, Verlauf, Risiken und Komplikationen stattfinden. Ferner ist der Patient über die Möglichkeit einer evtl. erforderlichen Bluttransfusion zu informieren.

Beschreibung

Man unterscheidet grundlegend zwei Therapieformen, die konservative (in diesem Fall die abwartende und beobachtende Haltung) und die operative. Bei der konservativen Form erfolgt in der Regel eine stationäre Aufnahme des Patienten zur Beobachtung für die nächsten 12 bis 24 Stunden (in manchen Fällen ist bei leichteren Beschwerden nach eingehenden Aufklärung durch den Arzt ein Klinikaufenthalt nicht notwendig). Der Patient sollte vorläufig nüchtern bleiben, damit im Falle einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes sofort operativ eingegriffen werden kann. Der Patient muss Bettruhe einhalten. Flüssigkeit wird parenteral, d. h. über die Vene zugefügt.

Bei bestehender Entzündung ist die Operation in der Regel die Therapie der Wahl. Im Fall einer Eiterhöhle im Bereich des Blinddarms (sog. perityphlitischer Abszess) sollte der Eiter erst mit einem Schlauch nach außen abngeleitet werden und die Operation erst nachträglich erfolgen. Oftmals werden Antibiotika verabreicht, häufig allerdings nur begleitetnd zur Operation. Bei Rückgang der Symptomatik beginnt man mit einem Kostaufbau (Tee, Zwieback, Suppe). Sobald dieser vertragen wird und der Patient beschwerdefrei ist, kann eine Entlassung erwogen werden.

In einigen Fällen empfiehlt es sich zunächst zu warten, bis die akute Entzündung abgeklungen ist, und man operiert dann zu einem späteren Zeitpunkt.

Allerdings muss auch die Gefahr einer Perforation, also das Risiko eines Organdurchbruchs mit nachfolgender Entzündung des Bauchfells berücksichtigt werden. Daher ist schon auf einen zeitigen Operationszeitpunkt zu achten.

Der operative Eingriff wird normalerweise in Allgemeinnarkose durchgeführt. Auf konventionellem Weg wird mittels eines kleinen Schnittes im rechten Unterbauch die Bauchhöhle eröffnet. Der Mediziner spricht von einem Wechselschnitt, da sich der Chirurg bei der Operation an dem Verlauf der Hautlinien und Muskelfasern orientiert. Danach sucht man den unteren Pol des Blinddarms auf, wo in der Regel der Wurmfortsatz zu finden ist. In einigen Fällen gibt es Probleme beim Aufsuchen, hier muss der Schnitt evtl. erweitert werden. Man unterbindet die zuführenden Gefäße und entfernt die Appendix. Der verbleibende Stumpf wird mittels einer speziellen Naht (Tabaksbeutelnaht) versenkt und zur Sicherheit mit einer zweiten gesichert (Z-Naht). Anschließend vernäht der Chirurg schichtweise die Bauchdecke, gelegentlich wird eine Drainage (Silikonschlauch) in den Wundbereich eingelegt, die eine Ableitung von Blut und Wundsekret ermöglicht.

Bei einem Abszess (Eiterhöhle) im Bereich des Wurmfortsatzes eröffnet man diese und legt einen Schlauch ein, der das Wundsekret nach außen hin ableitet.

Eleganter und weniger belastend für den Patienten ist eine laparoskopische Entfernung, d. h. per Bauchspiegelung. Hier hat der Operateur die Möglichkeit, die Bauchorgane mit einer Optik zu untersuchen. Um eine bessere Übersicht zu ermöglichen, wird zuvor ein Gas (Kohlendioxyd) mit Hilfe einer Nadel in die Bauchhöhle eingebracht. Durch einen Schnitt im Nabelbereich führt man eine Kamera in den nun "aufgeblähten" Bauchraum, so dass der Operateur den Operationsverlauf am Monitor verfolgen kann. Über Führungshülsen, die im rechten und linken Unterbauch platziert werden, bringt man Arbeitsinstrumente ein. Die Appendix wird dargestellt, Gefäße werden elektrisch verkocht oder mit einem Faden unterbunden. Anschließend legt der Chirurg eine Schlinge um den Wurmfortsatz, zieht diese zu und entfernt das Präparat über die Führungshülse. Das Gas wird abgelassen, die Hautschnitte werden vernäht. Welches Operationsverfahren angewandt wird, hängt vom Befund, Gewicht, Alter und Allgemeinzustand des Patienten ab.

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Bauchwandhernien

Bauchwand-/Narbenhernie

Symptome

Im Bereich einer Narbe an der Bauchwand nach einer Voroperation haben Patienten eine Vorwölbung bemerkt, die sich insbesondere beim Pressen, Husten oder Aufrichten aus liegender Position bemerkbar macht. Im Liegen ist die Vorwölbung meistens nicht so deutlich zu erkennen.

Ursache

Nach einer Operation im Bauchraum wird die Bauchdecke mit ihren verschiedenen Muskel- und Bindegewebschichten mit Nähten verschlossen, die regelhaft einen dauerhaften Verschluss und eine feste Narbe bewirken sollen. In 10 - 15% kann es jedoch zu einem Auseinanderweichen der zunächst festen Narbe kommen und durch die hierdurch entstandene Lücke kann sich Bauchinhalt wie Darm oder Fettgewebe aus dem Bauchraum hindurchdrängen.

Die Entstehung eines Narbenbruchs wird durch folgende Umstände begünstigt: Alkohol- und Nikotinmissbrauch, akute oder chronische Atemwegserkrankungen, maschinelle Beatmung nach Bauchoperation, Bauchwasser, Bindegewebsschwäche, Darmverschluss, Eiweißmangel, Husten, Nierenfunktionsstörungen, Tumorleiden, Übergewicht, Wundinfekte, Zuckerkrankheit, wiederholte Bauchschnitte, fehlerhafte Wundverschlusstechnik.

Ist eine Operation erforderlich?

Wenn sich der Bruchsackinhalt eingeklemmt hat (selten) und nicht mehr in den Bauchraum zurückzudrängen ist, muss ohne jeden Zeitverzug ist eine Operation durchgeführt werden. Diese Situation äußert sich in schwersten Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen. Vor allem Narbenbrüche mit einer relativ kleinen Bruchlücke neigen zu einer Einklemmung.

Da diese Gefahr immer besteht, ist grundsätzlich eine Operation angeraten. Vordringlich notwendig ist eine Operation, wenn die Haut in diesem Bereich sich verändert, dünner wird oder sogar entzündet.

Generell gilt wie für alle anderen Weichteilbrüche auch, dass ein derartiger Bauchnarbenbruch sich niemals zurückbildet, sondern im Laufe der Zeit größer wird, sodass vor allem in jüngeren Lebensjahren die Anzeige zur Operation großzügig gestellt werden sollte.

Operationsverfahren

Bei kleinen Brüchen unter 3 cm ist es häufig ausreichend, die auseinandergewichenen Bruchränder überlappend wieder aneinander zu nähen. Verschiedene Untersuchungen haben aber bei diesen und vor allen Dingen bei noch größeren Brüchen gezeigt, dass es häufig in der Folge dann zu erneuten Brüchen kommt. Da hier von einer gestörten Narbenbildung ausgegangen werden muss, ist die alleinige Versorgung des Defektes mit körpereigenem Gewebe nicht erfolgversprechend. Vielmehr kann eine langfristige Stabilität nur durch Verfahren erreicht werden, bei denen die Bruchlücke mit einem Kunststoffnetz überdeckt wird. Dabei hängt es von einer Reihe von Faktoren ab, in welche Schicht der Bauchwand dann bei der Operation ein Kunststoffnetzes eingepflanzt wird. Zum Teil kann dies erst während der Operation entschieden werden. Um Wiederholungsbrüche sicher zu verhindern, muss das Netz bei großen Brüchen die Bruchpforte in allen Richtungen ca. 5 cm überlappen. Daher sind diese Operationen nur in Vollnarkose oder rückenmarksnaher Narkose durchführbar. Gelegentlich tritt nach der Einlage großer Kunststoffnetze ein Fremdkörpergefühl in der Bauchwand auf.

Durch die Verwendung von Netzen hat sich die Rückfallquote erheblich reduzieren lassen.

Ob die Operation ambulant oder mit einem kurzen stationären Aufenthalt durchgeführt werden kann, hängt von der Größe des Bruchs, aber noch von einer Reihe weiterer Faktoren ab, die wir mit Ihnen direkt besprechen werden.

Nachbehandlung

Eine Mobilisation für Alltagstätigkeiten erfolgt sofort (An-, Auskleiden, Körperhygiene, Gehen, Spazieren). Spätestens nach Abschluss der Wundheilung (ca. 10 – 14 Tage) ist eine Wiederaufnahme normaler körperlicher Aktivitäten wie Hausarbeit, leichte Gartenarbeit, Fahrrad- und Autofahren möglich.

Mit schwerer körperlicher Arbeit kann nach Gefühl ca. 3 - 6 Wochen nach der Operation begonnen werden.

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